Antoni Tapies Bilder & Werke

Antoni Tàpies i Puig war ein Maler, Grafiker und Bildhauer aus Katalonien. Tapies zählte zu den bedeutendsten Künstlern des Informel seines Heimatlandes Spaniens.

Ein Lungenleiden überschattete die Kindheit des Spaniers. Während er sich im Sanatorium von seiner Krankheit erholte, begann sich Tapies als Autodidakt in den Bereichen Literatur, Musik und des Zeichnens. Nach dem Abbruch eines Jurastudiums wandte er sich dann ganz der Kunst zu.

Seine frühen Arbeiten sind noch stark an den Werken Picassos, van Goghs, Miros oder Paul Klees orientiert. Es folgte eine dadaistische und surrealistische Phase, bis er schließlich zunehmend abstrakt arbeitete und zu seinem eigenen Stil findet. Im Jahre 1948 gründet der katalanische Künstler gemeinsam mit anderen Künstlerkollegen die Künstlergruppe ,,Dau als Set'' (,,Würfel mit sieben Augen''). Dank eines Stipendiums wird Antoni Tapies ein Parisaufenthalt ermöglicht. Es folgen Reisen in die Niederlande und nach Belgien. Für kurze Zeit hielt er sich auch in New York auf. Mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1958 gelangt ihm der internationale Durchbruch. Mehrmals war der Künstler auf der Documenta in Kassel vertreten.

Antoni Tapies stellt in seinen Bildern und Werken ruhige, oft leere Flächen mit einfachen großzügigen Formen dar, die eine strukturelle Ordnung aufzeigen. Immer mehr löste sich der Künstler von der einfachen Malerei ab. In seinen Arbeiten mischte er Materialien wie Zement, Sand oder Marmorstaub. Er erschuf auf seinen Leinwänden Oberflächen, die wie schrundiges Mauerwerk wirken, indem er Farbe abkratzte und immer wieder neu auf den Bildträger auftrug. Zudem integrierte er einzelne Buchstaben, Kreuze, Zeichen oder auch Gegenstände und Kleidungsstücke. So realisierte er komplexe Bildwelten und eigene Wirklichkeiten in seinen Arbeiten. Er stellte Bildlandschaften dar, deren formale Spannung auf dem Kontrast von leeren, schweigenden Räumen und gestalteter Form, von Positiv und Negativ, Erhebung und Vertiefung, Zufall und Ordnung, Freiheit und Bindung beruhten.

Seine Bilder und Werke strahlen auf seine Betrachter eine eigentümliche und fast mediative Wirkung aus und scheinen sich jeglichem zeitlichen Bezug zu entziehen. Als abstrakter Künstler verstand sich Tapies nicht. "Ich empfinde mich als Realist, denn mein gesamtes Werk steht für den Versuch, die Wirklichkeit zu begreifen", erklärte der Katalane einmal. Er gilt als wichtigster Vertreter des spanischen Informel. Für seine Bilder und Werke erhielt er nicht nur zahlreiche Preise und Auszeichnungen, 2010 wurde er mit dem Adelstitel eines Marqués de Tàpies verliehen.