Hotline 030 47 38 78 45
Inhaltsverzeichnis

Eckdaten

Ellsworth Kelly war ein US-amerikanischer Künstler, der für seine minimalistischen, abstrakten Gemälde und Skulpturen bekannt war, die häufig große, einfarbige Flächen und klare Formen zeigen.

  • Name: Ellsworth Kelly
  • Geburtsdatum: 31. Mai 1923
  • Geburtsort: Newburgh, New York, USA
  • Sterbedatum: 27. Dezember 2015
  • Sterbeort: Spencertown, New York, USA
  • Nationalität: Amerikanisch
  • Kunststil: Minimalismus, Abstrakter Realismus
  • Bekannte Werke: "Colors for a Large Wall", "Blue Red Green", "Austin"
  • Techniken: Malerei, Skulptur, Druckgrafik
  • Einflüsse: Abstrakter Expressionismus, Piet Mondrian, Henri Matisse
  • Ähnliche Künstler: Jasper Johns, Robert Indiana
  • Ausstellungen: MoMA, Guggenheim, Tate Modern
  • Besonderheiten: Bekannt für seine Verwendung großer, einfarbiger Flächen und geometrischer Formen

Ellsworth Kellys Werk prägte die moderne abstrakte Kunst und inspirierte Generationen von Künstlern.

 

Ellsworth Kelly Kunst kaufen

Zur Zeit haben wir leider keine Ellsworth Kelly Bilder & Werke im Sortiment

Biographie

Kindheit & Jugend

Ellsworth Kelly wird am 31. Mai 1923 in Newburgh, New York, geboren. Schon in jungen Jahren entwickelt er ein Interesse an der Natur und zeigt eine Leidenschaft für das Beobachten von Vögeln, Pflanzen und Landschaften, die später in seinem künstlerischen Werk eine wichtige Rolle spielen wird. Seine Eltern, die ihn in seiner Liebe zur Kunst unterstützen, ermutigen ihn zu einem Kunststudium. Nach der High School beginnt Kelly 1941 ein Studium an der Pratt Institute in Brooklyn, wo er sich auf industrielle und angewandte Kunst konzentriert.

Kellys künstlerische Entwicklung wird jedoch vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen. 1943 wird der Künstler in die Armee eingezogen und dient in einer geheimen Einheit der Ghost Army, die während des Krieges als Täuschungseinheit agiert und falsche Truppenbewegungen vortäuscht. Die Erfahrungen in dieser visuellen und konzeptuellen Einheit schärfen sein Bewusstsein für Tarnung, Muster und Täuschungen, Themen, die sich später in seiner Kunst wiederfinden werden.

 

Frühe künstlerische Entwicklung und die Zeit in Paris

Nach dem Krieg kehrt Kelly in die USA zurück und nimmt sein Kunststudium an der School of the Museum of Fine Arts in Boston wieder auf. 1948, mit einem G.I.-Stipendium, zieht er nach Paris, wo er in den folgenden sechs Jahren lebt. Der Aufenthalt in Paris markiert einen Wendepunkt in Kellys künstlerischer Entwicklung. In der französischen Hauptstadt wird er von den europäischen modernen Bewegungen beeinflusst, darunter der Surrealismus und die geometrische Abstraktion. Es sind die Werke von Künstlern wie Henri Matisse, Jean Arp und Constantin Brâncuși, die den Künstler nachhaltig beeinflussen und ihn in seinem Streben nach Einfachheit, Form und Farbe bestärken.

In Paris entwickelt Kelly seinen charakteristischen Stil weiter. Er wird von der Architektur, den Pflanzen und der alltäglichen Umgebung der Stadt beeinflusst. Besonders die abstrakten Formen und Farben der romanischen Kirchenfenster und der Konstruktivismus inspirieren ihn. Kelly beginnt, mit abstrakten Kompositionen zu experimentieren und reduziert seine Arbeiten auf einfache Formen und flache Farbflächen. Dies führt zu seiner ersten Serie von „Farbfeldern“, die bald sein Markenzeichen werden.

 

Rückkehr nach New York und der Durchbruch

1954 kehrt Ellsworth Kelly nach New York zurück, um sich in der aufstrebenden Kunstszene der Stadt zu etablieren. Zu dieser Zeit dominiert der Abstrakte Expressionismus mit Künstlern wie Jackson Pollock und Willem de Kooning die amerikanische Kunstszene. Kellys Werk unterscheidet sich jedoch radikal von dieser expressiven Malweise. Statt gestischer Pinselstriche und emotionaler Intensität setzt Kelly auf formale Strenge, klare Linien und leuchtende Farbflächen.

1956 gelingt Kelly der Durchbruch mit seiner ersten Einzelausstellung in der Betty Parsons Gallery in New York. Diese Ausstellung macht ihn schnell zu einer Schlüsselfigur der amerikanischen Hard-Edge-Malerei, einer Richtung der Abstraktion, die sich durch scharfe Konturen und präzise geometrische Formen auszeichnet. Werke wie Colors for a Large Wall (1951) und Blue Green Yellow Orange Red (1966) zeigen Kellys Fähigkeit, mit wenigen Elementen intensive visuelle Effekte zu erzeugen.

Ellsworth Kelly wird vor allem für seine großformatigen Gemälde, die ausschließlich aus reinen Farbflächen bestehen bekannt. Seine Arbeiten sind oft monumental und wirken durch ihre Schlichtheit und Präzision. Kelly setzt sich intensiv mit dem Verhältnis von Form und Farbe auseinander und konzentriert sich auf die visuelle Wirkung von Kontrasten und Symmetrien. Diese Konzentration auf das Wesentliche macht ihn zu einem wichtigen Vertreter der Minimal Art, auch wenn er selbst diesen Begriff ablehnt und seine Werke als eine Feier der Farbe und Form beschreibt.

 

Minimalismus und die Erforschung der Abstraktion

In den 1960er Jahren festigt Kelly seinen Ruf als einer der führenden amerikanischen Maler und Bildhauer. Er setzt seine Erforschung von Formen und Farben in verschiedenen Medien fort und erweitert seine Arbeiten um großformatige Skulpturen, die seine Prinzipien der Abstraktion in den Raum bringen. Werke wie White Curve (1974) und Curve XXIII (1981) zeigen seine Fähigkeit, abstrakte Formen in Monumentalität und Dreidimensionalität zu überführen.

Ein weiteres Schlüsselwerk dieser Zeit ist seine Serie von „Shaped Canvases“, bei der Kelly nicht nur mit Farben, sondern auch mit der Form der Leinwand experimentiert. Diese Arbeiten brechen mit der traditionellen rechteckigen Form des Gemäldes und schaffen eine neue visuelle Dynamik, bei der die Form des Bildträgers selbst zur Kunst wird. Diese Erweiterung seiner Praxis zeigt Kellys anhaltende Neugier und sein Streben, die traditionellen Grenzen der Malerei zu überschreiten.

Kellys Bilder und Werke zeichnen sich durch ihre Klarheit, Eleganz und Konzentration auf das Wesentliche aus. Die Abwesenheit von gestischer Malerei und narrativen Elementen in seinen Werken schafft eine pure, beinahe meditative Erfahrung für den Betrachter. Kelly beschreibt seine Kunst als eine „visuelle Antwort“ auf die Welt, die ihre Inspiration aus der Natur und der Architektur zieht, aber durch eine radikale Vereinfachung auf ihre wesentlichen Elemente reduziert wird.

 

Spätere Jahre: Monumentale Werke und öffentliche Kunst

In den 1970er und 1980er Jahren widmet sich Kelly zunehmend der öffentlichen Kunst und schafft einige seiner bekanntesten monumentalen Skulpturen für öffentliche Räume und Museen. Besonders seine Arbeiten für große öffentliche Installationen zeigen seine Fähigkeit, Architektur und Kunst miteinander zu verbinden. Werke wie Sculpture for a Large Wall (1957) und Austin (2015), ein großes Kapellenprojekt, zeigen, wie Kelly seine Prinzipien der Abstraktion in eine neue Dimension überträgt.

In den späten 1990er Jahren und bis zu seinem Tod bleibt Kelly weiterhin produktiv und schafft Werke, die seine künstlerische Vision von Abstraktion und Farbe immer weiterentwickeln. Er erhält zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter die National Medal of Arts und eine Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, die seinen herausragenden Beitrag zur amerikanischen Kunst würdigt.

 

Vermächtnis und Einfluss

Ellsworth Kelly stirbt am 27. Dezember 2015 im Alter von 92 Jahren in Spencertown, New York. Kelly gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts und hat mit seiner radikalen Reduktion von Form und Farbe die amerikanische Kunst nachhaltig geprägt. Seine Arbeiten sind in den bedeutendsten Museen der Welt vertreten, darunter das Museum of Modern Art (MoMA) in New York und das Tate Modern in London.

Kellys Fähigkeit, einfache Formen und Farben zu einem kraftvollen visuellen Erlebnis zu vereinen, hat die Minimal Art und die Hard-Edge-Malerei maßgeblich beeinflusst. Seine Arbeiten fordern den Betrachter auf, die Schönheit und Kraft der reinen Farbe und Form zu erleben, ohne narrative oder symbolische Deutungen. Für Kelly ist Kunst eine Erfahrung des Sehens – eine Einladung, die Welt in ihrer Essenz wahrzunehmen.