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Eckdaten

Der spanisch-katalanische Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker Joan Miro zählt heute zu den zentralen Figuren der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Dabei gilt er als einer der einflussreichsten Vertreter der Klassischen Moderne und des Surrealismus.

  • Geboren: 20. April 1893
  • Geburtsort: Barcelona, Spanien
  • Gestorben: 25. Dezember 1983
  • Nationalität: Spanisch
  • Ähnliche Künstler: Salvador Dali, Antoni Tapies, Pablo Picasso
  • Epoche: Moderne Kunst
  • Stilrichtung: Surrealismus, Kubismus, Dadaismus

Kennzeichnend für Miro ist seine verspielte abstrakte Bildsprache aus intensiver Farbigkeit, linienförmigen Zeichnungen und kräftig konturierten surrealen Zeichen und Symbolen, die das unterbewusste, schöpferische Potenzial der Menschen freisetzen sollten. 

 Joan Miro Preise

Künstler: Titel: Preis: Art: Format: Auflage: Handsigniert: Nummeriert: Datum:
Joan Miro Maravillas 7 590 Euro Original Grafik 72 x 50 cm 3000 Exemplare     03.12.2019
Joan Miro Maravillas 8 490 Euro Original Grafik   3000 Exemplare     03.12.2019
Joan Miro Maravillas 9 590 Euro Original Grafik 72 x 50 cm 3000 Exemplare     03.12.2019
Joan Miro Maravillas 10 490 Euro Original Grafik 50 x 72 cm       03.12.2019
Joan Miro Maravillas 15 590 Euro Original Grafik 72 x 50 cm 3000 Exemplare     03.12.2019

 

Biografie

Kindheit & Jugend

Joan Miró i Ferrà wird am 20. April 1893 in Barcelona, Spanien, geboren. Er wächst in einer Familie auf, die handwerkliche Traditionen pflegt: Sein Vater ist Uhrmacher und Goldschmied, seine Mutter stammt aus einer Familie von Tischlern und Schreinern. Diese Verbindung zur materiellen Welt, zu Handwerk und Form, beeinflusst Mirós künstlerische Entwicklung tiefgreifend. Schon früh zeigt er Interesse am Zeichnen, und obwohl seine Eltern ihn ermutigen, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, bleibt seine Leidenschaft für die Kunst ungebrochen.

1912 entscheidet sich Miró, seiner künstlerischen Berufung zu folgen, und beginnt an der Kunstschule von Francesc Galí in Barcelona zu studieren. Dort lernt er die Grundlagen der modernen Kunst kennen und entwickelt seine ersten Arbeiten, die stark von der katalanischen Landschaft und dem traditionellen spanischen Leben inspiriert sind. Sein Frühwerk zeigt einen starken Einfluss des Fauvismus und der kubistischen Bewegung, aber auch eine tiefe Verbundenheit mit der katalanischen Kultur und seinen ländlichen Wurzeln.

 

Frühe Werke und die Pariser Avantgarde

1919 reist Miró das erste Mal nach Paris, ein entscheidender Schritt in seiner künstlerischen Entwicklung. In der französischen Hauptstadt begegnet er den führenden Köpfen der europäischen Avantgarde, darunter Pablo Picasso, dessen Arbeiten ihn stark beeindrucken. Paris wird in den kommenden Jahren zu seiner zweiten Heimat, und er verbringt fortan regelmäßig Zeit zwischen Paris und Barcelona.

In den frühen 1920er Jahren entwickelt sich Mirós Malerei von einer stark von der Natur beeinflussten, detailreichen Bildsprache hin zu einer abstrakteren, fast kindlich anmutenden Formensprache. Diese neue Richtung, die er einschlägt, zeigt sich in Werken wie Der Bauernhof (1921–1922), einem Gemälde, das sowohl seine enge Verbindung zur katalanischen Landschaft als auch seine wachsende Abstraktion und spielerische Formensprache offenbart. Das Werk zeigt detaillierte Darstellungen des Lebens auf dem Land, kombiniert mit einer surrealen Perspektive und einer klaren, geometrischen Struktur.

In Paris schließt sich Miró der surrealistischen Bewegung an und entwickelt seine einzigartige Bildsprache weiter, die sich durch organische Formen, spielerische Symbole und eine starke Fantasie auszeichnet. Miró wird von den surrealistischen Ideen, besonders von André Breton und dessen Konzept der „Automatisierung“, stark beeinflusst. Die Vorstellung, das Unterbewusste in die Kunst zu integrieren, fasziniert Miró, und er beginnt, mit spontanen, intuitiven Formen zu arbeiten, die auf einer tiefen, inneren Welt basieren.

 

Surrealismus und die ikonische Bildsprache

In den 1930er Jahren wird Miró zu einer der führenden Figuren des Surrealismus. Seine Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Mischung aus spielerischen, kindlichen Formen und einer symbolischen, oft mystischen Bedeutung aus. Organische Formen, Tiere, Sterne, Augen und geometrische Figuren dominieren seine Bilder. Er strebt danach, die traditionelle Malerei zu zerstören und eine neue, ursprüngliche Form der Kunst zu schaffen, die die Freiheit und das Unbewusste verkörpert.

Berühmte Werke aus dieser Zeit, wie Harlekin’s Karneval (1924–1925), zeigen seine außergewöhnliche Fähigkeit, traumhafte, fast halluzinatorische Welten zu schaffen, die gleichzeitig abstrakt und voller Bedeutung sind. In diesen Gemälden verbindet Miró geometrische Formen und Linien mit leuchtenden Farben und schafft so eine fließende, rhythmische Komposition, die das Gefühl von Leichtigkeit und Verspieltheit vermittelt. Seine Werke reflektieren dabei immer wieder seine katalanischen Wurzeln, die in den Symbolen und Formen der spanischen Volkskunst zum Ausdruck kommen.

Ein weiteres zentrales Werk dieser Phase ist Die Geburt der Welt (1925), in dem Miró fließende Farben und organische Formen verwendet, um eine neue, kosmische Welt zu erschaffen. Hier zeigt sich seine Vision von Kunst als Schöpfungsakt, der den Betrachter in eine andere, tiefere Realität führt.

 

Der Spanische Bürgerkrieg und politische Auseinandersetzungen

Der Spanische Bürgerkrieg und der aufkommende Faschismus in Europa beeinflussen Mirós Werk zutiefst. Während dieser Zeit wird seine Kunst zunehmend politisch. Es sind Werke wie Stillleben mit altem Schuh (1937), die die düsteren und gewalttätigen Umstände der Zeit reflektieren. Die intensiven Farben und die bedrohlichen, fast apokalyptischen Formen drücken die Gewalt und das Chaos des Krieges aus.

Während des Zweiten Weltkriegs lebt Miró in Frankreich und kehrt erst nach dem Ende des Krieges wieder in sein Heimatland zurück. In dieser Zeit wendet er sich wieder verstärkt der Malerei und der Skulptur zu. Trotz der politischen Unruhen in Europa bleibt seine Kunst von einer tiefen Verbundenheit zur Freiheit und einer unvergleichlichen Kreativität geprägt.

 

Spätere Werke: Materialexperimente und öffentliche Kunst

In den späten 1940er und 1950er Jahren beginnt Miró, mit verschiedenen Materialien und Techniken zu experimentieren. Er erweitert sein Schaffen über die Malerei hinaus und widmet sich der Skulptur, Keramik und Druckgrafik. Besonders seine monumentalen Keramikwände und Skulpturen, die in den 1950er und 1960er Jahren entstehen, zeigen sein Interesse, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen und sie für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

In Zusammenarbeit mit dem Keramiker Josep Llorens Artigas schafft Miró großformatige Wandkeramiken wie die berühmte Wandkeramik für die UNESCO in Paris (1958), die seine kühnen, organischen Formen und leuchtenden Farben in eine neue Dimension überträgt. Auch seine Skulpturen, die oft abstrakte Formen und grobe Materialien wie Stein und Bronze kombinieren, zeigen seine anhaltende Faszination für das Physische und Materielle in der Kunst.

In dieser Zeit entstehen Werke wie Frau und Vogel (1982), eine monumentale Skulptur, die heute in einem Park in Barcelona steht. Die Mischung aus Abstraktion und Einfachheit sowie die Verwendung von organischen Formen, die oft Tiere oder Menschen darstellen, bleibt charakteristisch für sein gesamtes Werk.

 

Späte Jahre und Vermächtnis

In den 1960er und 1970er Jahren erreicht Miró einen neuen Höhepunkt seiner Karriere. Seine Werke werden weltweit ausgestellt, und er erhält zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Er bleibt bis ins hohe Alter künstlerisch aktiv und entwickelt seine Ideen weiter. Ein zentrales Thema in seinen späten Arbeiten ist der Wunsch nach einer radikalen Einfachheit, wie sich in seiner Serie von großformatigen, minimalistischen Gemälden zeigt, die oft nur wenige Farben und Linien enthalten.

1975 wird in Barcelona die Fundació Joan Miró eröffnet, ein Museum, das seinen Werken gewidmet ist und sein Vermächtnis bewahrt. Dieses Museum ist heute eines der wichtigsten Zentren für die Erforschung von Mirós Kunst und bietet einen umfassenden Überblick über seine Karriere und seinen Einfluss auf die moderne Kunst.

Joan Miró stirbt am 25. Dezember 1983 im Alter von 90 Jahren in Palma de Mallorca. Sein künstlerisches Erbe bleibt bis heute von großer Bedeutung. Miró wird als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts gefeiert, dessen Arbeiten die Grenzen zwischen Abstraktion, Surrealismus und moderner Kunst auf radikale Weise neu definiert haben. Seine unverwechselbare Bildsprache, geprägt von Symbolen, Farben und einer verspielten Fantasie, hat Generationen von Künstlern inspiriert und beeinflusst.

Ausstellungen

  • 14.10.2021 - 06.03.2022 La Déconniatrie Art, Exil Et Psychiatrie Autour De François Tosquelles – Les Abattoirs – FRAC Midi-Pyrénées, Toulouse.
  • 24.09.2021 - 30.01.2021 Sammlung Miessl – Stadtgalerie Klagenfurt.
  • 18.09.2021 - 01.07.2024 Delinking and Relinking – Stedlijk Van Abbemuseum, Eindhoven.
  • 14.08.2021 - 30.09.2021 Extranjeros, en los Acervos del Museo – Museo de Arte del Tolimam Ibague.
  • 06.10.2020 - 27.11.2020 Dreamsongs: From Medicine To Demons To Artificial Intelligence - Colnaghi London.
  • 27.06.2020 - 22.08.2020 ACCROCHAGE - Galerie Boisserée, Köln.
  • 01.06.2020 - 03.01.2021 EXTRA LARGE. - Kunsthal Rotterdam.
  • 28.03.2020 - 07.02.2021 Rojo - Colección Mssa - Museo de la Solidaridad Salvador Allende, Santiago de Chile.
  • 28.03.2020 - 30.08.2020 extra large - Tapestries from Picasso and Le Corbusier to Louise Bourgeois – Kunsthal Rotterdam.
  • 08.02.2020 - 17.05.2020 bauhaus.film.expanded - ZKM | Karlsruhe.
  • 08.01.2020 - 01.11.2020 Colección - De la posguerra a la contemporaneidad, Es Baluard Museu d’Art Modern, Palma de Mallorca.
  • 12.12.2019 - 01.03.2020 Christian Zervos & Cahiers d’Art: The Archaic Turn - Benaki Museum, Athens.
  • 06.11.2019 - 11.01.2020 ACCROCHAGE - Galerie Boisserée, Köln.
  • 06.10.2019 - 06.02.2020 Masterworks - Helly Nahmad Gallery, New York.
  • 24.08.2019 - 24.11.2019 Joan Miró - Skulpturen 1970-82 - Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal.
  • 12.12.2018 - 03.03.2019 Joan Miró and the Death of Painting - Serralves Museum of Contemporary Art, Porto.
  • 15.07.2018 - 16.09.2018 Joan Miró – Poetische Welten -  Kunsthaus Apolda Avantgarde.
  • 23.02.2018 - 27.04.2018 Spanish Still Life - BOZAR - Centre for Fine Arts, Brüssel.
  • 15.10.2017 - 21.01.2018 Resident Alien. The Marin Karmitz Collection - La Maison Rouge, Paris.
  • 03.09.2017 - 28.01.2018 MIRÓ – Welt der Monster - Max Ernst Museum Brühl.
  • 15.10.2016 - 22.01.2017 From Rodin to Bourgeois: Sculpture in the 20th century - Gemeentemuseum Den Haag & GEM-Museum for Contemporary Art.
  • 14.10.2016 - 15.01.2017 Listening with the Eyes: Sound Art in Spain (1961–2016) - Fundacion Juan March, Madrid.
  • 07.10.2016 - 22.01.2017 Dalí, Ernst, Miró, Magritte ... - Hamburger Kunsthalle, Hamburg.
  • 12.09.2014 - 11.01.2015 Miro. Von der Erde zum Himmel - Albertina, Wien.
  • 03.11.2013 - 02.03.2014 The Surrealists: Works from the Collection - Philadelphia Museum of Art, Philadelphia.
  • 30.10.2013 - 03.03.2014 Surrealism and the object - Centre Pompidou, Paris.

 

Auszeichnungen

  • 1980: Goldmedaille der Schönen Künste des spanischen Staats, Madrid.
  • 1979: Ehrendoktorwürde der Universität von Barcelona.
  • 1978: Internationaler Antonio-Feltrinelli-Preis, Rom.
  • 1978: Goldmedaille der Generalität von Katalonien, Barcelona.
  • 1968: Ehrendoktortitel der Harvard University, Cambridge.
  • 1961: Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, Cambridge.
  • 1960: Mitglied der American Academy of Arts and Letters, NewYork.
  • 1958: Guggenheim International Award, New York.
  • 1957: Beförderung zum Satrap des Collège de ’Pataphysique in Paris
  • 1954: Großer Preis für Grafik auf der Biennale in Venedig.
  • 1952: Ernennung zum Mitglied des Collège de ’Pataphysique in Paris

 

Filme

  • Miró: Theatre Of Dreams, Dokumentation von Robin Lough, 60min, Spanien 1978.
  • Miró parle, Dokumentation von Clovis Prévost & Carles Santos, 26min, Spanien 1974.
  • Miró Sculpteur, Dokumentation von Clovis Prévost, 38 min, Frankreich 1973.
  • Lithographie d’une, Dokumentation von Clovis Prévost & Carles Santos, 18min, Frankreich 1971.

 

Literatur

  • Joan Miro - poestische Welten, Ausstellungskatalog, Galerie Boisserée (Hrsg.), Köln 2018.
  • Joan Miró, las obras de su vida, Daniel R. Caruncho, Barcelona 2017.
  • Miró - Welt der Monster: Werke der Fondation Maeght, Ausstellungskatalog, Achim Sommer (Hrsg.), Köln 2017.
  • Joan Miró: 1893-1983, Janis Mink, Köln 2016.
  • Joan Miró - Mauer, Fries, Wandbild, Ausstellungskatalog, Esther Braun-Kalberer (Hrsg.), München 2015.
  • Miró: Malerei als Poesie, Ausstellungskatalog, Bucerius-Kunst-Forum & Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), München 2015.
  • Miró: von der Erde zum Himmel, Ausstellungskatalog, Gisela Fischer & Jean-Louis Prat (Hrsg.), München, London, New York 2014.

 

Eigene Schriften

  • Ceci est la couleur de mes rêves. Entretiens avec Georges Raillard, Joan Miró, Paris 1977.

 

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