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Eckdaten

Paul Klee war ein einflussreicher Schweizer Maler und Grafiker, dessen Werke durch die Kombination von abstrakten Formen und lebendigen Farben einen einzigartigen Stil in der modernen Kunst entwickelten.

  • Name: Paul Klee
  • Geburtsdatum: 18. Dezember 1879
  • Geburtsort: Münchenbuchsee, Schweiz
  • Sterbedatum: 29. Juni 1940
  • Sterbeort: Muralto, Schweiz
  • Nationalität: Schweizer
  • Kunststil: Surrealismus, Expressionismus, Bauhaus
  • Bekannte Werke: "Senecio", "Ad Parnassum", "Twittering Machine"
  • Techniken: Malerei, Zeichnung, Aquarell
  • Einflüsse: Kubismus, Surrealismus, Kinderkunst
  • Ähnliche Künstler: Gabriele Münter, Lyonel Feininger, Henri Matisse, Marc Chagall
  • Ausstellungen: Zahlreiche internationale Ausstellungen, u.a. im Zentrum Paul Klee und MoMA
  • Besonderheiten: War ein prägendes Mitglied des Bauhauses, bekannt für seinen unverwechselbaren Stil

Paul Klees Werk bleibt ein wesentlicher Beitrag zur modernen Kunst und inspiriert Künstler weltweit.

 

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Biographie

Kindheit & Jugend

Paul Klee wird am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern, Schweiz, geboren. Sein Vater ist deutscher Musiklehrer und seine Mutter Schweizerin, eine ausgebildete Sängerin. Die musikalische Atmosphäre seines Elternhauses prägt Klees frühe Entwicklung, und er zeigt zunächst eine besondere Begabung für die Violine. Tatsächlich bleibt die Musik ein lebenslanges Interesse, das seine Kunst tiefgreifend beeinflusst. Während seiner Schulzeit entscheidet sich Klee jedoch, die Musik zugunsten der bildenden Kunst aufzugeben, obwohl seine Affinität zur Musik später in seinen Gemälden sichtbar wird.

Nach der Schule zieht Klee 1898 nach München, wo er an der Kunstakademie unter Heinrich Knirr und Franz von Stuck studiert. Diese Zeit ist geprägt von seiner Auseinandersetzung mit der klassischen Kunsttradition, doch Klee fühlt sich zunehmend von den aufkommenden Avantgarde-Bewegungen angezogen. Seine frühen Werke zeigen noch figürliche und grafische Elemente, doch bereits hier experimentiert er mit ungewöhnlichen Bildkompositionen und Formen.

 

Künstlerische Orientierung und die Münchner Avantgarde

In den Jahren nach dem Studium sucht Paul Klee nach einem eigenen Ausdruck und Stil. Er reist 1905 nach Italien, wo er die Werke der Renaissance studiert. Diese Auseinandersetzung bringt ihn jedoch zu der Erkenntnis, dass er in eine neue, moderne Richtung gehen möchte. Zunächst bleibt er im Kreis der figurativen Kunst, widmet sich jedoch mehr und mehr der Druckgrafik, insbesondere der Radierung, um seinen künstlerischenStil weiterzuentwickeln. In dieser Zeit experimentiert er mit grotesken, fast satirischen Darstellungen von Figuren, die einen tiefen inneren Konflikt zwischen seiner Suche nach Ausdruck und der traditionellen Kunst repräsentieren.

Ein wichtiger Wendepunkt kommt 1911, als Klee Kontakt zu den Künstlern der Neuen Künstlervereinigung München und später zum Blauen Reiter findet. Die Begegnung mit Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke bringt Klee in den Kreis der Avantgarde und eröffnet ihm neue künstlerische Möglichkeiten. Besonders ist es aber Kandinskys Theorie der Abstraktion und der inneren Harmonie, die Klees Kunst tief beeinflusst. Er beginnt, abstraktere Formen zu entwickeln und sich stärker auf die symbolische und spirituelle Dimension der Kunst zu konzentrieren.

 

Reise nach Tunesien und der Durchbruch zur Farbe

Der entscheidende Moment in Paul Klees künstlerischer Entwicklung kommt 1914, als er gemeinsam mit August Macke und Louis Moilliet eine Reise nach Tunesien unternimmt. Diese Reise markiert Klees Durchbruch zur Farbe. Die intensive Helligkeit und das Licht Nordafrikas hinterlassen einen tiefen Eindruck auf ihn, und er beginnt, Farben nicht mehr als rein visuelles, sondern als emotionales Ausdrucksmittel zu verstehen. Die oft zitierte Aussage „Die Farbe hat mich“ stammt aus dieser Zeit und zeigt die tiefgreifende Veränderung in seiner künstlerischen Denkweise.

Nach dieser Reise entwickelt Klee seinen unverwechselbaren Stil aus abstrakten Formen und Symbole, die in komplexen Kompositionen angeordnet sind und oft an Musik erinnern. Er arbeitet mit Transparenzen, Schichtungen und geometrischen Formen, um eine vielschichtige, fast magische Wirkung zu erzielen. Arbeiten wie Hammamet mit der Moschee (1914) zeigen den Beginn seiner Farbexperimente, die in den kommenden Jahren immer zentraler werden.

 

Bauhaus-Jahre und Lehrtätigkeit

1920 wird Paul Klee an das Bauhaus in Weimar berufen, wo er bis 1931 als Lehrer tätig ist. Diese Zeit ist für Klee sowohl künstlerisch als auch intellektuell äußerst produktiv. Am Bauhaus arbeitet er eng mit Künstlern wie Kandinsky, Lyonel Feininger und László Moholy-Nagy zusammen und entwickelt seine Theorie von Farbe und Form weiter. Seine Lehrtätigkeit am Bauhaus, insbesondere seine „Bildnerische Gestaltungslehre“, wird einflussreich für Generationen von Künstlern.

Am Bauhaus entstehen einige von Klees bedeutendsten Werken, in denen er sich mit Geometrie, Farbe und Struktur auseinandersetzt. Sein Werk wird zunehmend abstrakter, doch bleibt es stets poetisch und durch eine subtile Symbolik gekennzeichnet. Bilder wie Senecio (1922) und Fugue in Red (1921) zeigen Klees tiefes Verständnis für Farbe und Komposition, die oft an musikalische Strukturen erinnern. Er sieht die Kunst als eine Möglichkeit, das Unsichtbare sichtbar zu machen, und sucht nach einer Harmonie zwischen Form, Farbe und innerem Ausdruck.

 

Spätere Jahre: Nationalsozialismus und Krankheit

Nach der Schließung des Bauhauses 1933 aufgrund des aufkommenden Nationalsozialismus kehrt Klee in die Schweiz zurück. Die politischen Ereignisse in Deutschland und die wachsende Feindseligkeit gegenüber moderner Kunst, die von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert wird, belasten ihn tief. Viele seiner Werke werden beschlagnahmt und aus den deutschen Museen entfernt. Trotz dieser schwierigen Umstände bleibt Klee künstlerisch aktiv.

In den späten 1930er Jahren wird bei Klee die Krankheit Sklerodermie diagnostiziert, eine seltene und schwerwiegende Bindegewebserkrankung, die ihn körperlich stark einschränkt. Doch anstatt sich zurückzuziehen, wird seine Kunst intensiver und expressiver. Seine späten Werke, wie Tod und Feuer (1940), sind durch eine tiefere emotionale und philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod geprägt. Er verwendet zunehmend größere Formen und reduzierte Farbpaletten, um komplexe Themen wie Vergänglichkeit, Schmerz und Hoffnung auszudrücken.

Trotz seiner Krankheit bleibt Klee bis zu seinem Tod künstlerisch produktiv. Seine letzten Werke zeichnen sich durch eine melancholische, aber auch spirituelle Tiefe aus, die einen Abschluss seines künstlerischen Schaffens markiert.

 

Vermächtnis und Bedeutung

Paul Klee stirbt am 29. Juni 1940 im Alter von 60 Jahren in Muralto, Schweiz. Sein Werk hinterlässt einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts. Klee wird als einer der bedeutendsten Künstler der Klassischen Moderne gefeiert, dessen poetische und abstrakte Bildsprache weit über die Grenzen des traditionellen Kunstverständnisses hinausging.

Seine Lehren am Bauhaus beeinflussten Generationen von Künstlern, und seine Werke inspirierten Bewegungen wie den Surrealismus, die Abstraktion und später auch die Minimal Art. Klees Ansatz, Kunst als eine Form des inneren Ausdrucks und der Transzendenz zu verstehen, bleibt für viele Künstler und Kunsttheoretiker von großer Bedeutung. Heute sind seine Werke in den bedeutendsten Museen der Welt zu finden, und das Zentrum Paul Klee in Bern bewahrt sein künstlerisches Erbe.